Winterkräuter

vogelmiere

Zugegeben, es ist schwer vorstellbar, dass man sich sogar im Winter auf die Suche nach frischen Wildkräutern machen kann, aber: man kann! 😉

Denn es gibt sie: Wildkräuter, die selbst Schnee und Frost trotzen und die tatsächlich bei Temperaturen unter 0 Grad wachsen und blühen. Scheint dann mal die Sonne drauf, und der Schnee schmilzt, kommt unter anderem sie zum Vorschein: die Vogelmiere.

Deshalb gehört sie auch zu den Nahrungs-, Gewürz- und Heilpflanzen, die man das ganze Jahr über sammeln kann!

Dieses zarte, unscheinbare Pflänzchen, das zur Familie der Nelkengewächse gehört, verfügt über eine schier unverwüstliche Lebenskraft – eine, die so manchen Gärtner schon zur Verzweiflung gebracht hat.
Die Vogelmiere bringt nämlich in einem einzigen Jahr gleich 5 – 6 Generationen hervor. Das macht es fast unmöglich diese Pflanze aus dem Garten zu verbannen. Aber warum sollte man das auch tun?
Es ist weitaus sinnvoller sie als wertvolles Nahrungsmittel zu sehen:

Die Vogelmiere beinhaltet:

  • doppelt so viel Calcium
  • dreimal so viel Kalium und Magnesium
  • siebenmal so viel Eisen
  • zwei bis achtmal so viel Vitamin A und C wie Kopfsalat
    weiteres:
  • Vitamine B1, B2 und B3
  • das Spurenelement Selen und Kieselsäure

Sie ist eine sehr gute heimische Vitamin-C-Quelle, vor allem in den Wintermonaten, wenn sonst nicht viel wächst.

Die Vogelmiere ist auch als Hühnerdarm, Mausdarm oder Sternenkraut bekannt, letzteres kommt wahrscheinlich von der lateinischen Namensbezeichnung Stellaria media, dies bedeutet mittlerer Stern und beschreibt die Sternform der zarten, weißen Blüte. (Sind diese übrigens offen, bleibt das Wetter für mindestens 4 Stunden schön!)

Am liebsten wächst die Vogelmiere auf fruchtbarem Boden. Außerdem schützt sie den Garten in Form eines Schattenteppichs vor Austrocknung.  Mit ihrem dichten Wuchs unterdrückt sie nebenbei effektiv andere (Un)kräuter. Ideal für einen Garten, der nicht jeden Tag bewässert wird.

Man kann die Vogelmiere ganz einfach roh als Salat verwenden, gekocht als spinatartiges Gemüse, im Topfenaufstrich, als Zusatz in einem Obst- oder Gemüsesaft … usw.

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In der Volksheilkunde findet sie vor allem Verwendung bei Hautkrankheiten (Schuppenflechten, schlecht heilenden Wunden, aber auch Blutergüssen) – weiteres regt ihre grüne Kraft die Verdauung und den Stoffwechsel an.

Vogelmiere ist also gesund und schmeckt – das wusste schon der Hansi, der Wellensittich von der Oma!

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