Bei einer unserer letzten Wanderungen (10-Mühlen-Wanderung im Mühlviertel), hab ich einen frischen Tannenzapfen gefunden. Unweigerlich stellte sich mir die Frage, warum kriegt man eigentlich Zirben- und Lärchenschnaps – aber keinen Tannenschnaps? Ein Zapfen reichte völlig aus, um dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Und so war der Zapfen auch schon eingepackt.
Zu Hause wurde er von anklebenden Nadeln & Co. befreit und auch schon mit Korn und Zucker angesetzt.
Für alle, die noch nie einen Zapfen-Schnaps (-Likör) angesetzt haben – hier das Grundrezept:
Was man dazu braucht:
- Frische, grüne Zapfen
- 1 Flasche Korn oder Wodka
- ca. 150 g Zucker
- Großes Einmachglas
Die Zapfen klein schneiden und in das Einmachglas legen. Mit Korn aufgießen. Zum Schluss noch den Zucker rein. Jetzt lässt man das ganze 6 Wochen auf der warmen, sonnigen Fensterbank stehen. (Bei der Zeitangabe gehen die Meinung allerdings etwas auseinander – manche setzten Zirbenschnaps nur für 2 Wochen an, andere für 8 oder mehr.) Ab und zu sollte es umgerührt oder geschüttelt werden. Nach diesen 6 Wochen filtert man es ab und füllt es in Glasflaschen. Nun sollte es noch mal für ca. 8 Wochen in einem dunklen und kühlen Raum durchziehen. Und fertig ist der selbstgemachte Zapfenlikör!
Bereits letztes Jahr hab ich nach diesem Rezept versucht einen Fichtenzapfen-Schnaps anzusetzen. Leider musste ich feststellen, dass die 6 Wochen, die die Zirbenzapfen benötigen, viel zu lange für Fichtenzapfen sind. Bei der ersten Verkostung hatte man – durch das viele enthaltene Harz – das Gefühl, dass die Zunge plötzlich „pelzig“ belegt ist und lange nach dem Runterschlucken noch auf Zunge und Gaumen „klebt“. Mit anderen Worten: kein süffiger Schnaps.
Mit diesem Wissen habe ich meinen Zapfenstreich heuer nur 2 Wochen lang angesetzt – und siehe da, er hatte bereits nach 2 Wochen nicht nur eine tolle Farbe, schon auch den typischen harzigen Geschmack ohne den pelzigen Beigeschmack. Derzeit zieht er im kühlen Keller nach.
Ich hab für diesen einen Tannen-Zapfen übrigens einfach 1/2 Liter Korn und ca. 75 g Zucker genommen. Er steht ab Ende Oktober zur Verkostung bereit! 😉